Pollenflug hat Einfluss auf Neurodermitis
Was seit vielen Jahren vermutet wurde, konnte jetzt bestätigt werden: Neurodermitiker haben bei Gräserpollenflug ein eindeutig schlechteres Krankheitsbild.
Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Toxikologie und Experimentelle Medizin ITEM und der Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) konnten bei Neurodermitikern deutlich stärkere Krankheitsschübe beobachten, sobald sie sich in einem Raum aufhielten, der mit Gräserpollen überhäuft war.
Die auslösenden Faktoren einer Neurodermitis sind sehr weit gefächert und somit individuell unterschiedlich. Jetzt konnte jedoch bewiesen werden, dass die Luftbelastung von Pollen bei allen untersuchten Neurodermitikern innerhalb weniger Stunden zu starken Entzündungsschüben auf der Haut führten. Mittels Marker im Blut konnte eine entsprechende Zunahme der allergischen Reaktion bewiesen werden.
Die Wissenschaftler erhoffen sich aus diesem Ergebnis, einen weiteren Weg gefunden zu haben, über den man neuartige Wirkstoffe entwickeln könnte, die für die Immuntherapie von Neurodermitikern eingesetzt werden könnten.
Werfel, T. et. al
Exacerbation of atopic dermatitis on grass pollen exposure in an environmental challenge chamber.
J Allergy Clin Immunol.
6/2015; 15: 575-8.